RKI führte von 2012 bis 2014 umfassende Studie durch

Das RKI führte zwischen den Jahren 2012 bis 2014 eine Fall-Kontroll- und Source-Attribution-Studie mit 1812 Infizierten und 3983 Kontrollpersonen durch. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf die Risikofaktoren von Campylobacter-Infektionen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Verzehr von Hühnerfleisch ein besonders hoher Risikofaktor ist. Insgesamt wurden bei 38 bis 54 Prozent der Hähnchenfleischproben Campylobacter nachgewiesen. Bei der Studie kam zudem heraus, dass allein der Kontakt mit dem Geflügel schon ein hoher Risikofaktor sein kann.

Magensäurehemmer steigern das Risiko

In der Studie wurde zusätzlich festgestellt, dass die Einnahme von Magensäurehemmern wie Omeprazol und Pantoprazol das Risiko von Campylobacter-Infektionen erhöhen. Das RKI rät: „Patienten, die Magensäurehemmer einnehmen, sollten über den Zusammenhang mit bakteriellen gastrointestinalen Infektionen aufgeklärt werden, damit sie ihre Ernährung anpassen können und gegebenenfalls auf bestimmte Lebensmittel wie nicht vollständig durchgegartes Fleisch verzichten.“ Bei einer Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kam heraus, dass nur 22 Prozent der Deutschen schon einmal etwas über den Keim Campylobacter gehört haben. Wesentlich mehr Personen kannten hingegen Salmonellen, die in Deutschland jedoch viel seltener auftreten.

Neue Vorschriften im Jahr 2018

Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Anzahl der Campylobacter-Infektionen durch verschiedene Maßnahmen in der Lebensmittelkette reduziert werden könnten. Vor allem bei dem Schlachten der Tiere findet häufig eine Kontamination statt. Daher sollen in der EU im Jahr 2018 weitere Hygieneregeln eingeführt werden, welche die Grenzwerte für Campylobacter festlegen sollen.

Was ist überhaupt Campylobacter-Enteritis?

Campylobacter-Enteritis ist eine entzündliche Darmerkrankung. Zunächst leiden die Betroffenen oft unter Kopfschmerzen und Fieber, später kommen dann noch plötzliche Bauchschmerzen und Durchfall hinzu. Campylobacter-Infektionen sind meldepflichtig und das für alle Personen. Die Personen, die beruflich mit Lebensmitteln umgehen müssen, müssen schon einen Verdacht der Krankheit melden und dürfen für die Zeit des Verdachts und der Erkrankung nicht arbeiten.

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