Seit den Sechzigerjahren gab es einen deutlichen Anstieg der Häufigkeit von Asthma bei Kindern. Seit der Jahrtausendwende sehen wir auf dem Höhepunkt eine Stagnation.

Diese Zunahme von Allergien und Asthma wird oft mit der übertriebenen Hygiene von Eltern in Verbindung gebracht, die ständig ein Feuchttuch in der Tasche haben und versuchen, die Umgebung keimfrei zu halten. Diese Annahme beruht aber auf dem Missverständnis, das über den Begriff Hygiene herrscht. Der Mensch von früher hatte einfach Kontakt mit einer viel größeren Bandbreite von Mikroben als heute. Die häusliche Hygiene hat damit nichts zu tun.

Warum nehmen Allergien und Asthma zu?

Warum Allergien und Asthma zunehmen, weiß man nicht so genau, es gibt jedoch zahlreiche Hypothesen. Es gibt zum Beispiel die Hypothese vom Verlust der Schutzfaktoren, wie die stetig schrumpfende Familiengröße: Je mehr Geschwister ein Kind hat, desto geringer ist das Allergierisiko.

Außerdem gibt es den sogenannten Bauernhofeffekt. Kinder, die mit dem Kontakt zu Nutzvieh und dem Verzehr von Rohmilch aufwachsen, haben nur ein halb so hohes Risiko, Allergien zu bekommen. Ob dieser Schutz durch Urlaube auf dem Bauernhof gegeben sein könnte ist noch unklar.

Als Eltern können Sie auch einiges tun, damit die Kinder kein Asthma entwickeln. Sehr wichtig wäre, nicht zu rauchen! Übergewicht abzubauen, auch schon bei kleinen Kindern, ist ebenfalls sehr wichtig. Gehen Sie weg vom Vermeidungsprinzip und geben Sie Ihrem Kind die Chance, mit einem abwechslungsreichen Speiseplan in Kontakt zu kommen. Auch Haustiere sind sehr gut gegen das Entwickeln von Allergien, besonders Hunde.

Das Wichtigste ist jedoch, dass das Asthma behandelt wird. In der heutigen Zeit kann man es sehr gut mit Medikamenten unter Kontrolle halten. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass die Allergien oder das Asthma von selbst verschwinden, weil der Organismus von Kindern flexibler ist, als der von Erwachsenen.

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